Internationale Abkommen betreffen nicht nur Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen Staaten oder Staatengruppen. Auch Frauenförderung, Menschenrechte, Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung sollen durch Abkommen weltweites Gewicht erhalten.
Bei der UNO-Konferenz zum Thema Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro im Jahr 1992, dem so genannten Erdgipfel, verabschiedeten 178 Länder den globalen Aktionsplan „Agenda 21”. Zehn Jahre später fand in Johannesburg der Weltgipfel für Nachhaltige Entwicklung statt. Hier wurden die Umsetzungen der Rio-Verpflichtungen kritisch überprüft. Im Jahr 2005 haben in Deutschland 2605 Städte, Landkreise und Gemeinden Beschlüsse zu einer lokalen „Agenda 21” gefasst. In Schleswig-Holstein sind es 63. Das Land Schleswig-Holstein hat die Beschlüsse von Rio und Johannesburg in einem mehrjährigen Abstimmungsprozess aufgegriffen und in der Nachhaltigkeitsstrategie „Zukunftsfähiges Schleswig-Holstein” auf die hiesigen Verhältnisse und Bedürfnisse umgesetzt.
Das Kabinett stimmte im Dezember 2003 der erarbeiteten Nachhaltigkeitsstrategie zu. Herausgearbeitet wurden drei Themenschwerpunkte mit insgesamt zwölf Zukunftsfeldern (und 39 Nachhaltigkeitsindikatoren).
Arbeiten und Produzieren
- Schleswig-Holstein als Standort für zukunftsfähige Technologien
- Nachhaltige Gestaltung und Bewirtschaftung von Gewerbegebieten
- Familiengerechte Arbeitsstrukturen
Zusammen Leben
- Demokratiekampagne – Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
- Bildung für nachhaltige Entwicklung
- Gewaltfreiheit der Gesellschaft
- Bürgergesellschaft
- Nachhaltige Stadtentwicklung
Das Land nutzen
- Transparente Produktion gesunder Nahrungsmittel
- Potenziale einer multifunktionalen Landwirtschaft
- Effiziente und ressourcenschonende Energiebedarfsdeckung
- Verbesserungen im öffentlichen Personennahverkehr
In Schleswig-Holstein sind außerdem 15 Städte Mitglied im „Klima-Bündnis der europäischen Städte mit den indigenen Völkern zum Schutz der Regenwälder” und haben die „Charta von Aalborg” (Charta der europäischen Städte und Gemeinden auf dem Weg zur Zukunftsbeständigkeit) unterzeichnet.